Tracheallavage

Trachealaspirat

 

  • Endotracheal intubierte Säuglinge
  • Letzte exogene Surfactant-Gabe mindestens 20 Tage her
  • Durchführung der Maßnahme entsprechend der Routinepflege für intubierte Kinder, jeoch darf/sollte der Katheter in diesem Fall wesentlich tiefer in die Lunge vorgeschoben werden um mehr peripheres Material zu gewinnen.
  • Bei der Tracheallavage gewinnt man hauptsächlich tracheale und bronchiale Sekrete, welche nicht repräsentativ sind für den Alveolarraum, daher sollte diese Methode nur bei instabilen Neugeborenen angewandt werden.  

    CAVE:

  • Versuchen Sie so viele Trachealaspirate wie möglich zu sammeln (> 10!) über einen Zeitraum von mehreren Tagen, gesammelt werden darf bis zur letzten Minute vor dem Versand des Materials
  • Trachealaspirate werden in einer Sekretfalle gesammelt und sollten anschließend ohne weitergehende Verarbeitung bei -20°C eingefroren werden.
  • Alle Probenröhrchen müssen mit Namen/Pat-ID und Datum beschriftet werden!!

 

Bronchiallavage (BAL)

Schritt 1 "Methodik der BAL"  

  • Die BAL sollte im Mittellappen oder in der Lingula durchgeführt werden. Im Falle einer lokalisierten Erkrankung sollte die betroffene Seite  zusätzlich Untersucht werden.
  • Ein flexibles Bronchoskop sollte in Wedge-Position plaziert werden. Hierzu wird das Bronchoskop in den Bronchus, der lavagiert werden soll, vorgeschoben bis es sich nicht weiter vorschieben lässt, anschließend wird bas Bronchoskop einige Millimeter zurück gezogen.
  • Im Falle einer Bronchoskopie mit einem starren Bronchoskop oder einer Lavage bei intubiertem Patienten sollte eine blinde Technik durchgeführt werden. In diesem Fall wird ein endlumiger Katheter in "Wedge-Position" (s. o.) plaziert.
  • Katheter der folgenden Größen sollten verwendet werden (z. B. Vygon):

Endotracheler Tubus     Kathetergröße

ET < 3.5                                 6 French

ET  4-5                                   8 French

ET > 5                                  10 French

 

Schritt 2 "Instillationsvolumen"  

  • Die Volumen für die Installation werden an das Gewicht des Patienten adaptiert, 1 ml pro kg Körpergewicht. Das Gesamtvorlumen sollte  dem vierfachen des Körpergewichtes entsprechen, jeoch ein Maximum von 200 ml nicht überschreiten.
  • Aufeinander folgend werden 4 Installationen ohne Wechsel der Position des Bronchoskops/Katheters durchgeführt.

4 x 1ml/kg Körpergewicht, max. 4 x 50ml

  

Schritt 3 "Spritzen"  

  • Für Kinder unter 20kg Körpergewicht sollten 20 ml-Spritzen verwendet werden.
  • Für Kinder über 20kg Körpergewicht sollten größere Spritzen, z. B. 50 ml, verwendet werden.
  • Für Personen >50kg Körpergewicht sollten maximal 50 ml pro Protion verwendet werden.
  • Diese großen Spritzen können mittels eines Zwei-Wege-Hahns oder einer Verlängerung an ein flexibles Bronchoskop angebracht werden. 

Beispiele:

  • 15 kg Person: 20 ml Spritze; 4 * 15 ml
  • 35 kg Person: 50 ml Spritze; 4 * 35 ml
  • 65 kg Person: 50 ml Spritze; 4 * 50 ml

 

A)    Einfache Methode

       Alle Fraktionen werden gepooled und anschließend gelagert.

 

B)    Fortgeschrittene Methode

·   Die 1. Fraktion wird separat gelagert (z. B. 1. Instillation)

·   Die zweite bis vierte Fraktion wird gepooled und anschließend gelagert (z. B. 2.-4. Instillation)

 

 



Schritt 4 "Probenverarbeitung"
 

 

  • Versuchen Sie die Probenverarbeitung so schnell wie möglich durchzuführen!
  • Die Proben müssen bis zur Weiterverarbeitung auf Eis oder im Kühlschrank (4°C) gelagert werden.  Die besten Ergebniss erhalten Sie, wenn Sie die Fraktionen separat verarbeiten.
  • Das gewonne Material sollte durch 2 Lagen Gaze oder Nitex Mesh (160 µm) gefiltert werden um den Schleim zu entfernen.

 

 

  • Falls Sie die fortgeschrittene Methode gewählt haben, werden die 1. Fraktion und die gepoolte Fraktion identisch, aber separat verarbeitet!

 

  • Das gefilterte Material wird bei 180×g (= ca. 800 Umdrehungen pro Minute) für 10 min bei 4°C zentrifugiert, hieraus ergibt sich ein Überstand und ein Sediment

 

  • Der Überstand beinhalted das Surfactant. Er muss mit der Lab-ID gekennzeichnet und bei -80° C eingefroren werden.

 

  • Das Sediment beinhaltet die Zellen. Mit einer Hämozentrifuge müssen Zytospins (nicht Ausstriche!) angefertigt werden, z. B. ca. 50.000 Zellen/Objektträger, im Anschluss werden die Präparate getrocknet und danach zur Beurteilung verschickt.

 

  • Die restlichen Zellen können durch erneutes Zentrifugieren angereichert werden. Für molekularbiologische Diagnostik muss die Zellprobe bei -70°C eingefroren und auf Trockeneis an das Labor versandt werden.  Nichts destotrotz ist eine vorherige Kontaktaufnahme mit dem Labor für individuelle Absprachen erforderlich.

 

Blut

EDTA Blut

5 ml vom Patienten

5 ml von jedem Elternteil und weiteren betroffenen Verwandten

Versand bei Raumtemperatur in gut geschützen Probengefäßen um Verschüttungen zu vermeiden.

 Sollte kein EDTA-Blut verfügbar sein, können Sie auch andere Blutproben einsenden (z. B. Heparin, Zitrat, geronnenes Blut, Blutkuchen).
 

Serum

(0,5 -) 2 ml

Versand bei Raumtemperatur; bevorzugt ist der Versand auf Trockeneis, wenn dies z.B. für eine gleichzeitig verschickte BAL benötigt wird.

 

Stabilisierung von RNA im Blut

Zur Blutabnahme werden Tempus-Vacuetten (Life Technologies) verwendet. Diese können von der Biobank angefordert werden.

  • Blutabnahme direkt ind Tempus TM Blut RNA Röhrchen (die abgenommen Menge sollte nicht weniger als 3,5 ml betragen, idealerweise sollten die Röhrchen bis zur Maximalfüllmenge gefüllt werden, d.h. 3,5 ml Blut).
  • Röhrchen für 10 sek stark schütteln oder vortexen. 

Die Menge an abgenommenen Blut muss zwischen 2,5 bis 3,5 ml liegen, das Tempusröhrchen wird optimalerweise bis zur maximalen Füllhöhe gefüllt.

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Frau Traudl Wesselak
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Labor Pneumologie I
Raum K0.10
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Dr. von Haunersche Kinderklinik
Lugwig-Maximilians Universität
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Informationen für Kliniker

Das Register mit Biobank ist ein sehr bequemes und überall verfügbares Instrument zur persönlichen Sammlung und Langzeitbeobachtung aller selten Lungenerkrankungen im Kindersalter. Primär sollen interstitielle Lungenerkrankungen gesammelt werden; es ist jedoch auch möglich andere seltenen Lungenerkrankungen einzuschließen. Dazu gehören:

  • localisierte strukturelle Veränderungen
  • Erkrankugen der Atemwege
  • Erkrankungen der Pleura
  • Infektionen der Lunge

Eine ausführliche Liste der einzuschließenden Kategorien ist im SecuTrial - Datenerfassungssystem erhältlich.

Standard operating procedures (SOP)

In diesem Verzeichnis finden Sie die für die Probenverarbeitung nötigen SOPs. Außerdem können die SOPs heruntergeladen werden (z. T. nur auf Englisch):

Die SOPs können auch aus dem elektronischen Datenerfassungssystem heruntergeladen werden (dazu ist eine einmalige Registrierung notwendig).

Bei Bedarf werden Ihnen vorbeschriftete Probenetiketten zur Verfügung gestellt. Bitte kontaktieren Sie uns.

Bitte nutzen Sie zum Versand einen Probenbegleitschein (auf Englisch).

Einverständnis

Die Patienten / Eltern müssen ihr Einverständnis geben, bevor sie an den Aktivitäten des Registers teilnehmen können.

Hierzu erforderliche Einverständniserklärungen finden sich in verschiedenen Sprachen unter www.childeu.net.

Ziele und Struktur

Das Kinderlungenregister hat das Ziel den Langzeitverlauf aller seltenen Lungenerkrankungen zu erfassen, deren Diagnose und Therapie zu optimieren, eine Qualitätssicherung zu initiieren und den klinisch-wissenschaftlichen Fortschritt zu fördern. Dies soll in Kooperation mit den relevanten Fachgesellschaften und durch nationale und internationale Zusammenarbeit geschehen, da nur so ausreichend große Zahlen der im Einzelfall oft sehr seltenen Erkrankungen zu erzielen sind. Gleichzeitig bietet es ein Forum für betroffene Eltern und Patienten, die so untereinander in Kontakt treten und durch ihre aktive Mitarbeit unser Ziel unterstützen können.
Das Kinderlungenregister nutzt das BMBF Projekt Gold.net. In diesem Projekt wurden die notwendigen Ethik- und Datenschutzkonzepte erstellt und ein auf die Bedürfnisse des KLR zugeschnittenes professionelles und sicheres Datenerfassungssystem (Secutrial) programmiert. Die Arbeitsstruktur ist in der folgenden Grafik veranschaulicht.

 

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Alle ärztlichen Kollegen und Kolleginnen, welche an der Behandlung von Kindern mit seltenen Lungenerkrankungen beteiligt sind, können von den Erfahrungen der Kollegen profitieren, wenn sie sich an das Netzwerk wenden. Es ergibt sich für alle Beteiligten eine win-win-Situation. Neben einer verbesserten Betreuung und Behandlung der Patienten, profitieren sowoh die Ärzte-vor-Ort, als auch die beratenden Experten, welche durch den gegenseitigen Informationsaustausch ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz stark vergrößern.